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[Rezension] Die Hungrigen und die Satten - Timur Vermes


Infos zum Buch:
Autor/-in:
Preis: 22,00€
Seitenanzahl: 512
Verlag: Bastei Lübbe
Reihe: Einzelband

Klappentext:
Deutschland hat eine Obergrenze für Asylsuchende eingeführt, ganz Europa ist bis weit nach Nordafrika hinein abgeriegelt. Jenseits der Sahara entstehen riesige Lager, in denen Millionen von Flüchtlingen warten, warten, warten. So lange, dass man in derselben Zeit eigentlich auch zu Fuß gehen könnte, wäre das nicht der sichere Tod.

Als die deutsche Starmoderatorin Nadeche Hackenbusch das größte dieser Lager besucht, erkennt der junge Lionel die einmalige Gelegenheit: Mit 150.000 Flüchtlingen nutzt er die Aufmerksamkeit des Fernsehpublikums und bricht zum Marsch nach Europa auf. Die Schöne und die Flüchtlinge werden zum Quotenhit. Und während sich der Sender über Live-Berichterstattung mit Zuschauerrekorden und Werbemillionen freut, reagiert die deutsche Politik mit hilflosem Wegsehen, Kleinreden und Aussitzen. Doch je näher der Zug rückt, desto mehr ist Innenminister Joseph Leubl gefordert. Und desto dringlicher stellen sich ihm und den Deutschen zwei Fragen: Was kann man tun? Und in was für einem Land wollen wir eigentlich leben?

Erster Satz:
"Der Flüchtling versucht betont normal zu gehen, was nicht leicht ist, weil es sich nicht normal anfühlt."

Meine Rezension: 
Bekannterweise bin ich in diesem Genre nicht zuhause, aber dennoch greife ich ganz selten mal dazu. Bekannt ist der Autor durch sein Debütroman "Er ist wieder da", deshalb wollte ich sein zweites Werk auch lesen.
Die Gestaltung des Covers hat mir sehr zugesagt, es gibt einen Einblick auf den Inhalt des Buches. Hervorzuheben ist, dass man, wenn man über das Cover streicht, das Muster erfühlen kann.

Thematisch befasst sich das Buch mit der Flüchtlingspolitik, ein Thema, was heutzutage in aller Munde ist. Wir haben es hier mit einer Vielzahl von Charakteren zu tun, jeder auf seine Art gut ausgearbeitet, manche mit Namen, manche gänzlich ohne Namen wie der Staatssektretär oder der Flüchtling. Zunächst ist unklar, wie die einzelnen Charaktere zusammengehören und was ihre genaue Rolle ist, doch mit dem Voranschreiten der Geschichte erfährt man mehr.

Die Handlung behandelt ein ernstes Thema, aber auf satirische Weise. Das Geschehen und die Charaktere sind auf ihre Weise eigentartig und verdreht.
Dass man eine Satire nicht wirklich ernst nehmen kann, versteht sich von selbst. Dennoch bleibt immer ein gewisser wahrer Kern zurück, der zum Nachdenken anregen kann.

Erzählt wird die Geschichte aus den Perspektiven der verschiedenen Charaktere, sodass man einen Überblick über die verschiedenen Handlungsstränge bekommt. Anfangs recht verwirrend, mit der Zeit konnte man sich besser einfinden.

Fazit:
Auch wenn die Geschichte thematisch aktuell ist, konnte mich das Buch nicht überzeugen. Es hat lange gedauert, bis man einen Zusammenhang erkennt. Und selbst dann viel es mir immer noch schwer, einen richtigen Lesefluss zu bekommen.
Thematisch aktuelle Lektüre, satirisch dargestellt, dennoch ist man des Themas gesättigt.

3 von 5 Punkten

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