Infos zum Buch:
Autor/-in: Lin Rina
Preis: 16,90€
Seitenanzahl: 550
Verlag: Drachenmond
Reihe: Einzelband
Klappentext:
England 1890.
Kleider, Bälle und die Suche nach dem perfekten Ehemann. Das ist es, was sich Animants Mutter für ihre Tochter wünscht. Doch Ani hat anderes im Sinn. Sie lebt in einer Welt aus Büchern, und bemüht sich der Realität mit Scharfsinn und einer gehörigen Portion Sarkasmus aus dem Weg zu gehen.
Bis diese an ihre Tür klopft und ihr ein Angebot macht, das ihr Leben auf den Kopf stellt.
Ein Monat in London, eine riesige, vollautomatische Suchmaschine, die Umstände der weniger Privilegierten und eine Arbeitsstelle in einer Bibliothek. Und natürlich Gefühle, die sie bis dahin nur aus Büchern kannte.
Erster Satz:
"Ich lehnte an einer Marmorsäule und verfluchte innerlich meine Mutter, während ich nett lächelte und mir wünschte, dass auch nur ein Wort aus dem Mund meines Gegenübers sinnvoll erscheinen würde."
Meine Rezension:
„Animants Staubchroniken“ spielt in England von 1890.
Animant wohnt auf dem Land und möchte nichts anderes außer ihre Zeit mit
Büchern zu verbringen. Doch ihre Mutter hat ganz andere Pläne für sie, Bälle,
Kleider und der ständige Versuch, den perfekten Ehemann für sie zu finden. Um
dem zu entkommen, nimmt sie das Angebot ihres Onkels an, einen Monat in der
Universitätsbibliothek zu arbeiten.
So nimmt ihr Leben eine andere Richtung an, sie muss sich
mit dem griesgrämigen Bibliothekar Thomas Reed herumschlagen, ihren Gefühlen
vertrauen und sich der Herausforderung Leben stellen.
Animant ist mir sofort ans Herz gewachsen, sie ist sehr
pflichtbewusst, ordentlich, stolz, aber auch aufmüpfig und sarkastisch. Auch
wenn sie zum Adel gehört, ist sie sich nicht zu fein, für andere einzustehen
und zu helfen. Sie ist eine starke Protagonistin. In der ein oder anderen
Situation jedoch fand ich ihre Reaktion etwas zu heftig und konnte nicht,
verstehen, warum sie so wütend oder aufbrausend reagiert hat. Aber vielleicht
liegt es auch daran, dass die Etikette es so hergegeben hat. Sie kämpft dafür,
sich als Frau in einer Männerwelt zu behaupten, zu zeigen, dass Frauen auch
arbeiten können.
Thomas Reed ist ein Charakter, den man augenscheinlich erst
nicht mag. Er ist eigenbrötlerisch, stur und hat andauernd schlechte Laune. Vor
allem Animant überlädt er mit Arbeit, um jeglichen Gesprächen aus dem Weg gehen
zu können. Er kommt oft sehr ruppig und ungehobelt rüber, was aber vermutlich
daran liegt, dass er einfach nicht so versiert im Umgang mit der richtigen
Etikette ist. Mit der Zeit erweicht sein Herz, er wird freundlicher und er
überzeugt die Leser von sich.
Alle anderen Charaktere wie Animants Familie werden
ebenfalls sehr tief beschrieben und haben eine eigene Persönlichkeit, sodass
man sie einfach mögen muss. Absolut großartig!
Hervorzuheben ist, dass man eine konstante Entwicklung der
Charaktere und ihren Beziehungen zueinander erkennen kann. Besonders auffällig
ist die Entwicklung von Animant, ihr Aufenthalt in London lässt sie reifer und
erwachsener werden, sie geht anders an bestimmte Dinge heran und erkennt, was
wirklich wichtig ist.
Auch wenn die Geschichte im späten 19. Jahrhundert spielt,
ist das kein Kriterium, nicht zu diesem Buch zu greifen. Es ist überhaupt nicht
schwierig in die Geschichte zu finden, nicht abschreckend, eine Reise in die
Vergangenheit anzutreten, eher macht dieses Setting seinen ganz eigenen Charme
aus.
Zu Beginn der Geschichte hatte ich immer irgendwie das
Gefühl, dass es nicht nur eine Geschichte über Animants Leben ist, sondern habe
auf das gewisse Etwas, ein Fantasyelement, gewartet. Warum kann ich gar nicht
genau sagen, vielleicht weil es in einer großen Bibliothek spielt und dort
immer etwas passieren kann. Doch als ich merkte, dass es „nur“ eine Geschichte
ist, war ich nicht enttäuscht, das Geschehen wird angenehm und bildlich
beschrieben. Man kann sich gut in die Zeit hineinversetzen und merkt gar nicht,
wie schnell man vorankommt.
Erzählt wird die Geschichte aus Animants persönlicher Sicht,
sodass man sich sehr einfach in sie hineinversetzen kann. Der Erzählstil ist
sehr bildlich und eingänglich. Ich konnte mich gut in die Geschichte fallen
lassen und mochte die Einfachheit. Dass das Geschehen mit viel Humor und auch
Sarkasmus gespickt ist, lockert das Ganze auch noch weiter auf. Besonders
gefallen hat mir auch, dass jedes Kapitel mit einer Art Vorschau beginnt. Es
wird jeweils mit einem Satz gestartet, der einen kleinen thematischen Einblick
in das Kapitel gibt.
Fazit:
Trotz kleiner Mängel ist „Animants Staubchronik“ eine sehr
angenehme und unterhaltsame Geschichte! Klare Empfehlung! Die Charaktere weisen
alle eine Tiefe auf, die manch anderem Buch gerne mal fehlt, man kann sich in
die Geschichte fallen lassen und in das Leben ins späte 19. Jahrhundert
eintauchen.
4 von 5 Punkten
Schön, dass es dir gefallen hat. Ich finde das Cover so unglaublich schön, leider spricht der Inhalt mich nach dem Klappentext nicht so an :/
AntwortenLöschenLiebst, Lara von Fairylightbooks :)
Hi, ich habe das Buch dank dir angefangen und es hat mir sehr gefallen. An den ein oder anderen Stellen hapert es zwar im Buch, aber sonst bin ich vom Buch wirklich begeistert. Ich bin 15 Jahre alt und kann es wirklich jedem wärmstens empfehlen.
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