Direkt zum Hauptbereich

[Rezension] Vox - Christina Dalcher



Infos zum Buch:
Autor/-in: Christian Dalcher
Preis: 20,00€
Seitenanzahl: 400
Verlag: S. Fischer
Reihe: Einzelband

Klappentext:
Als die neue Regierung anordnet, dass Frauen ab sofort nicht mehr als hundert Wörter am Tag sprechen dürfen, will Jean McClellan diese wahnwitzige Nachricht nicht wahrhaben – das kann nicht passieren. Nicht im 21. Jahrhundert. Nicht in Amerika. Nicht ihr.

Das ist der Anfang.

Schon bald kann Jean ihren Beruf als Wissenschaftlerin nicht länger ausüben. Schon bald wird ihrer Tochter Sonia in der Schule nicht länger Lesen und Schreiben beigebracht. Sie und alle Mädchen und Frauen werden ihres Stimmrechts, ihres Lebensmuts, ihrer Träume beraubt.

Aber das ist nicht das Ende.

Für Sonia und alle entmündigten Frauen will Jean sich ihre Stimme zurückerkämpfen.

Erster Satz:
"Wenn mir jemand erzäht hätte, ich könnte den Präsidenten, die Bewegung der Reinen und diesen unfähigen kleinen Scheißkerl Morgan LeBron innerhlat einer Woche zu Fall bringen, hätte ich ihm nicht geglaubt."

Meine Rezension: 
Wie würdest du es finden, wenn du nur 100 Worte am Tag sagen dürftest? Kontrolliert durch ein Armband an deinem Handgelenk, was jedes deiner Worte zählt. Du darfst dich auch nicht durch Schrift oder Zeichensprache verständigen. Zusätzlich darfst du nicht mehr arbeiten gehen, sondern bist nur noch für den Haushalt und die Kindererziehung zuständig. Aber dir geht es nur als Frau so, als Mann hast du alle Freiheiten, bist der Versorger der Familie und Koordinator, hast die Macht in der Hand.
Genau so ist die Gesellschafft in "Vox", Frauen und Mädchen werden von der Regierung unterdrückt und klein gehalten. Sie dürfen keine Träume mehr haben und ihren ehemaligen Hobbies nicht mehr nachgehen. Kleine Mädchen lernen gar nicht mehr richtig zu sprechen, mit 100 Worten am Tag brauchen sie keinen umfangreichen Wortschatz.

Wir lernen hier eine sechsköpfige Familie kennen, Jean war Wissenschaftlerin und ist jetzt "nur noch" liebevolle Mutter, sie ist für ihre Kinder da, doch es fällt ihr schwer, still zu sein, sich nicht mehr mitteilen zu dürfen. In ihrer Ehe mit Patrick läuft es auch nicht mehr so gut, es fällt ihr schwer, sich ihrem neuen Leben anzupassen.
Als sie dann von der Regierung gebeten wird, an ihrem ehemaligen Wissenschaftsprojekt weiterzuarbeiten, sieht sie eine Chance, zu kämpfen...

Die Grundidee dieses Buches finde ich super gelungen, den dystopischen Charakter finde ich gut gelungen und erschreckend real beschrieben. Wenn man so drüber nachdenkt, ist es gar nicht so weit hergeholt, was dort in diesem Buch aufgezeigt wird. Wie sich die Geschichte jedoch entwickelt, ist etwas anders als ich es zunächst angenommen habe. Interessant war es auf alle Fälle und auch nicht standardmäßig eine Rebellion durch einen Kampf, sondern über die Wissenschaft. Doch mich konnte es nicht mitreißen.

Geschrieben ist das Buch aus der persönlichen Sicht von Jean, sodass man sich in ihre Lage hineinversetzen kann. Man bekommt Einblicke in ihre aktuelle Lebenslage, aber auch in ihre Vergangenheit, wie ihr Leben ausgesehen hat bevor die Regierung das 100 Worte Gesetz verabschiedet hat. Die Kapitel waren sehr kurz, was kurze Verschnaufpausen gut zugelassen hat. Der Lesefluss war gegeben, dennoch war die Entwicklung sehr langartmig.

Fazit:
Interessanter Gesellschaftsentwurf, der einem sehr zu Denken geben sollte. Die Ausführung jedoch hat für meinen Geschmack zu lange gedauert.

3 von 5 Punkten

Kommentare