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[Rezension] Ein Jahr voller Wunder - Karen Thompson Walker



Infos zum Buch:
Autor/-in: Karen Thompson Walker
Preis: 19,99 €
Seitenanzahl: 320
Verlag: btb
Reihe: Einzelband

Klappentext:
Das kalifornische Ehepaar Joel und Helen sitzt mit seiner Tochter Julia gerade am Frühstückstisch, als die Neuigkeit über sie hereinbricht: Die Erdrotation verlangsamt sich spürbar. Und auf einmal ist alles anders. Als sich Julia Hals über Kopf zum ersten Mal verliebt. Und Julias Vater mit dem Gedanken spielt, seine Frau für Julias Klavierlehrerin zu verlassen, die sich nicht von der allgemeinen Panik anstecken lässt. Und Julias Mutter gegen ihre Depressionen ankämpft. Was geschieht mit einer Familie, wenn sich plötzlich das Gefüge um sie herum verschiebt? Was könnte verhängnisvoller sein als der Zerfall einer Ehe? Was bewegender als die Gefühle eines verunsicherten Teenagers? Denn selbst wenn die Erde, wie manche voraussagen, vor ihrem Ende steht – das Leben muss doch weitergehen...

Erster Satz:
"Wir bemerkten es nicht sofort."


Meine Rezension:
Etwas Unglaubliches passiert, die Erdrotation verlangsamt sich, plötzlich hat ein Tag keine 24 Stunden mehr, die Zahl steigt immer weiter an...Wie kann das Leben weitergehen?

Die 11-jährige Julia lebt mit ihrer Familie in einem kleinen Küstenort in Kalifornien. Als eines Morgens plötzlich die Nachricht verbreitet wird, dass sich die Erde langsamer dreht, ist es unfassbar. Doch schon nach wenigen Tagen macht sich diese Verlangsamung bemerkbar. Nicht nur für Julias Familie stellt sich der komplette Tagesablauf um: jeden Morgen wird neu berechnet, wann die Schule beginnt und wann die Erwachsenen zur Arbeit müssen. 
Die Erdrotation verlangsamt sich unaufhörlich, deshalb beschließen die jeweiligen Regierungen der ganzen Welt, wieder zur 24-Uhr zurückzukehren, zur Uhrenzeit, das bedeutet, dass es nachts hell und tagsüber dunkel sein kann, aber es scheint der einzige Weg zu sein, einen geregelten Tagesablauf zu bieten. Nicht alle Menschen wollen nach der Uhrenzeit leben, die wollen sich der Echtzeit anpassen, also wie gewohnt nach dem Lauf der Sonne leben, sie werden in der Gesellschaft jedoch nicht gerne gesehen.

Mit dem Beginn der Verlangsamung verändert sich viel in Julias Familie und ihrem Freundeskreis. Ihre Mutter leidet unter Depressionen, ihr Vater verheimlicht seine Beziehung zu der Nachbarin, und Julia verliert ihre beste Freundin, weil diese sich von ihr abwendet, und verliebt sich zum ersten Mal in den stillen Seth, vor ihr liegt ein Jahr voller Wunder...

Der Einstieg in dieses Buch viel mir relativ schwer, weil ich zunächst nicht mit dem Schreibstil und der Sprache klar gekommen bin. Die Sprache ist eine Mischung aus kindlicher Jugendsprache und das Wissen eines Erwachsenen. Die junge Protagonistin macht sich um andere Dinge Sorgen, über die sich ältere Protagonisten sorgen würden, aber die Ausdrucksweise ist nicht ihrem Alter entsprechend. So vergisst man öfters die Tatsache, dass man es mit einer sehr jungen Protagonistin zu tun hat.
Zwischendurch erscheinen immer Sätze, die vorausschauend auf die Handlung sind, die dem Leser zeigen, dass es erst der Anfang eines Endes sind. So merkt man relativ schnell, dass die Geschichte rückblickend geschrieben wurde.

Die "alltäglichen" Probleme, wie eine Ehe, die kurz vorm Zerbrechen steht, oder das erste Verliebt sein oder die Suche nach einem Platz im Leben, werden in diesem Buch so dargestellt, als ob alles durch die Verlangsamung aufgetreten sind. Möglicherweise würde es uns so gehen, wenn sich die Erdrotation plötzlich verlangsamt, aber auch heutzutage ist es so, dass man sich verliebt oder Zweifel hat. Vielleicht beschleunigt die Verlangsamung nur die Probleme, wie es in der Geschichte beschrieben wird. Deshalb hat es mich etwas gestört, es aussehen zu lassen, als ob die Verlangsamung der Grund für alles ist.

Die Idee mit der Verlangsamung der Erdrotation finde ich an sich gut, es ist etwas Neues. Die Umsetzung im Allgemeinen fand ich auch sehr gelungen, man hat eine Vorstellung davon bekommen, wie es wäre, wenn man plötzlich 24 Stunden Sonnenlicht hätte und genauso lange Dunkelheit. Man hat einen Eindruck davon bekommen, wie schwierig und hart das Leben wäre, wenn es von morgens bis abends dunkel sein würde.
Mit einem Blick auf das Ende des Buches hat mich jedoch wieder gestört, dass alles so kurz und knapp war. Man hätte noch einmal zumindest erwähnen können, wie viele Stunden gemessen wurden und wie es mit der Versorgung von Nahrungsmitteln stand. Das hat mir gefehlt.

Das Cover ist sehr gut auf die Geschichte angepasst, denn man sieht eine Siedlung, in der auch überwiegend die Handlung spielt. Auch der Titel der Geschichte passt, denn besonders das erste Jahr der Verlangsamung steckte voller Überraschungen und Wunder, man wusste nie, was der nächste Tag bringen würde.

Fazit:
Ein Buch mit einer guten Idee, die jedoch in der Umsetzung nicht überzeugen konnte. Auch der Schreibstil machte es nicht gerade einfacher, das Buch sofort zu mögen.

2,5 von 5 Punkten

Kommentare

  1. Schade, dass das Buch nicht so gut war, wie der Klappentext klingt...
    Schöne Rezension!

    Liebe Grüße
    Chrisi

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    1. Ne leider hat mich das auch enttäuscht, aber es werden auch wieder bessere Bücher kommen!
      Danke :)

      Lg Caro

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