Infos zum Buch:
Autor/-in: Ceija Stojka
Preis: 5,95 Euro
Seitenanzahl: 128
Verlag: cbt
Reihe: Einzelband
Klappentext:
Entkommen aus Bergen-Belsen: Das Schicksal einer elfjährigen Roma
Sie sind Roma und sie werden von den Nazis verfolgt: Ceija Stojka ist noch ein Kind als sie und ihre Mutter von der SS verschleppt werden. Nach mehreren Stationen landet Ceija mit ihrer Mutter Anfang 1945 im KZ Bergen-Belsen. Bald erhalten die Häftlinge keine Nahrung und kein Wasser mehr und sind gezwungen zu essen, was sie finden können: alten Stoff und Gras, Leder und Wolle. Als die britische Armee das Lager befreit, kann Ceija es nicht glauben: Ist es nur ein Traum?
Eine der prominentesten Roma Österreichs erzählt rückblickend aus der Sicht einer Elfjährigen von dem Grauen im KZ Bergen-Belsen und fasst in Worte, was man nicht erzählen kann.
Cover und Buchtitel:
Auf dem Cover sieht man einen Ausschnitt eines Stacheldrahtzaunes. Im Hintergrund sieht man, wie dieser Zaun weitergeführt wird.
Im Hinblick auf die Geschichte lässt sich daraus schließen, dass dies der Lagerzaun sein soll.
Außerdem sieht man noch im Himmel Vögel, die ihre Freiheit genießen.
Der Buchtitel passt gut zur Geschichte, da es um die Gefangenschaft und die anschließende unerwartete Befreiung geht.
Schreibstil und
Charaktere:
Da das Buch klein und die Schriftgröße groß ist, habe ich dieses Buch
innerhalb von 2 Stunden durchgehabt. Was aber zu bemerken ist, ist, dass die
Sprache älter ist. Muss sie ja auch, wenn man überlegt, in welcher Zeit die Geschichte
spielt, nämlich im 2. Weltkrieg.
Ceija Stojka lebt mit ihrer romanischen Familie in Wien. Doch sie als Roma
werden von den Nazis verfolgt. Ende 1945 werden Ceija und ihre Mutter gefangen
genommen, Ceija war damals erst elf Jahre alt.
Über kurze Aufenthalte im Konzentrationslager Auschwitz und Ravensburg
landen sie letzendlich im KZ Bergen-Belsen.
Die Erlebnisse sind so geschildert, dass man aus der elf-jährigen Ceija
alles betrachtet.
Sie berichtet all die schrecklichen Erlebnisse, die sie in dem Jahr im KZ
erlebt hat.
Zusammen mit ihrer Mutter und anderen Roma wurde ihnen eine marode Baracke
zugewiesen, die direkt neben dem Totenhaufen gelegen ist. Ceija jedoch hat das
nichts ausgemacht, direkt neben den Toten zu leben, sie hat sogar mit den Toten
geredet und wenn mal einer die Augen offen hatte, hat sie ihm die geschlossen.
Aber alles, was sie erzählt, ist schrecklich. Schon allein, dass sie neben
dem Totenhaufen leben mussten, nur weil sie Roma sind, ist schlimm genug. Dazu
kommt noch, dass sie nichts, wirklich nichts zu essen bekommen haben. Aus
Verzweiflung haben sie Stoff und Erde gegessen. Oder wenn möglich haben die
älteren den Nazis Gemüse geklaut, von dem sie dann wieder mehrere Wochen von
gegessen haben.
So sah jeder Tag ums Überleben aus.
Doch dann kam der Tag der Befreiung, Ceija wollte es nicht glauben,
plötzlich stand ein Mann vor ihr und hat ihr genügen Nahrung gegeben. Sie
dachte schon, dass ihr Leben vorbei ist, weil sie zu einem Soldaten aufgeblickt
hat.
Nach einer Aufpäpplungsphase hat sich die kleine Gruppe der Roma auf den
Rückweg nach Österreich gemacht, zurück zu ihrer Familie. Und Ceija und ihre
Mutter können von Glück sprechen, dass sie auf zwei Familienmitglieder
getroffen sind: Ceijas Bruder und Schwester.
Doch damit war das Elend noch nicht vorbei. In Wien angekommen, hatten sie
nichts mehr, zuerst haben sie auf der Straße gelebt oder sind für ein paar
Nächte mal bei Freunden untergekommen. Um dem Elend ein Ende zu setzen, hat
sich Ceijas Mutter einen neuen Mann gesucht, zu dem sie dann gezogen sind.
Ab dann ist ihr Leben langsam wieder aufwärts gegangen.
Mein Urteil:
Es war schrecklich dieses Buch zu lesen. Ich weiß gar nicht, was ich so
recht sagen soll. Einfach grausam, noch einmal bestätigt zu bekommen, was die
Nazis für brutale und skrupellose Menschen waren.
Aber das einzig Gute war, dass Ceija mithilfe ihrer Mutter nie die Hoffnung
verloren hat.
Wofür ich Ceija bewundere, ist, dass sie ihre schrecklichsten Erlebnisse
aus Respekt nicht erzählt, selbst nach all dem Elend und der durchstandenen
Angst.
Diemal möchte ich keine Punkte vergeben, da das Buch an sich schon von einer schrecklichen Sache handelt...
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